Neues aus der Blauhöhle

 

Eine erfolgreiche Blauhöhlen-Saison neigt sich dem Ende zu.....

Von April bis Sept. 2016 hat die Arge Blautopf wieder einige neue Erkenntnisse gewonnen und hat aktiv an den verschiedensten Forschungsschwerpunkten weitergeforscht. Die Blauhöhle hat 2016 die 13km-Marke überschritten und ist aktuell 13.100m lang. 

Es konnten einige  Neuentdeckungen gemacht werden wie  z.B. den Fakirgang 2. Es wurde aktiv an den verschiedensten Forschungsschwerpunkten weitergearbeitet. Es hat mehrere Tauchgänge mit hohem logistischem Aufwand in der Halle des verlorenen Flusses gegeben und es wurde intensiv am Versturz 3 weitergeforscht und ein erstes Biwak gemacht.

 

 

Vielen Dank an alle die uns bei unseren Touren und bei der Forschung unterstützt haben....

 

Rückblick Forschung am Versturz 3

 

Bei einem zweiten Anlauf könnte im Gumpensiphon die Engstelle nach den bekannten 40m Tauchstrecke passiert werden. Es ging danach noch einige Meter weiter doch wurde es am Ende so eng, dass ein Weiterkommen nicht mehr möglich gewesen ist. Bei diesem Vorstoßtauchgang wurde der Gumpensiphon final vermessen und endet an einem zu engen nicht mehr betauchbaren aufsteigendem Schacht.

Bei den ersten Touren stand die Vermessung des Versturzes im Vordergrund. Es wurde der Weg von der Basis (Siggi-Geiger-Halle) bis zur aktuellen Grabungsstelle im detail vermessen. Da der Weg sehr verwinkelt und eng ist, war dieses eine herausfordernde Aufgabe. Insgesamt kamen wir auf ca. 80m Wegstrecke innerhalb des Versturzes bis zum finalen Endpunkt in der Folterkammer. 

Bei den letzten Touren haben wir an der Grabungsstelle in der Folerkammer einiges bewegen können und haben uns 8m weiter in den Versturz gegraben. Aktuell sind wir voller Hoffnung, da wir an eine wasserführende Spalte gelangt sind und der der Blick nach vorne motivierend aussieht. 

Da das Arbeiten am Versturz 3 und der Weg dorthin immer noch lang um mühsellig ist, haben wir ein erstes Biwak an der Basis vom Vertsurz 3 (in der Siggi-Geiger-Halle) gemacht und konnten an diesen zwei Tagen ebenfalls sehr effektiv arbeiten. Neben unserer Hauptgrabungsstelle in der Folterkammer haben wir bei der letzten Tour einen weiteren Seitengang (die Marderkluft) vermessen, wo wir auch Luftzug festellen konnten. Bei nächster Gelegenheit werden wir auch hier einen ersten Grabunsgeinsatz planen.

Rückblick Tauchgang Halle des verlorenen Flusses

Mit hohem logistischem Aufwand wurden die Tauchgänge in der Halle des verlorenen Flusses vorbereitet und durchgeführt. Der Fokus der Tauchgänge richtete sich auf den Niphargensiphon Richtung Norden zum Blaucanyon. Bedingt durch die bisher schon erreichte Wassertiefe von 38m wurde eine Tauchtiefe erreicht, die eine andere Tauchtechnik bzw. Ausrüstung erforderte. Mit hohem logistischem Aufwand und vielen Helfern wurde eine Ausrüstung in die Halle des verlornen Flusses getragen um diesen doch tiefen und langen Tauchgang durchzuführen. Bisher konnte bei einer Tauchtiefe von 40 eine Unterwasserstrecke von 140m vermessen werden. Leider versperrt ein Unterwasserversturz nach 140m den Weiterweg, wo man aber bereits einen Durchschlupf erkennen kann. Dort wird versucht bei einen der nächsten Touren den Durchschlupf zu passieren.  

 

Rückblick von weiteren Neuentdeckungen 

Neben den beiden Hauptforschungsschwerpunkten am Versturz 3 und der Halle des verlorenen Flusses gab es im vorderen Bereichen noch einige Neuentdeckungen. Innerhalb des 2015 entdeckten Fakirganges wurde nochmal eine Seitenkluft entdeckt. Die Elmar-Hammerschmidt-Kluft endet in einem Schlot welcher erklettert worden ist. Auf einer mittleren Höhe setzt sich ein horizontaler Gangansatz fort werlcher aber bisher noch nicht erreicht werden konnte. Somit ist das Ende der Elmar-Hammerschmidt-Kluft noch offen und wir sind gespannt, was wir dort noch entdecken werden.

Im Hauptgang wurde gegenüber dem 2015 entdecktem Fakirgang der Fakirgang 2 gefunden. Der Fakirgang 2 ist ebenso schön versintert und endet - wie der Fakirgang 1 - nach 60m in einem zugesintertem Gang. 

Die Ammonitenkluft war ein weiteres Highlight welches ebenfalls 2016 im Bereich der Apokalypse entdeckt werden konnte. Besonders interessant in der Ammonitenkluft ist die gut ausgeprägte Bankung des Gesteins. Der ganze Bereich der Ammonitenkluft weißt viele Fossilien auf.

Zudem wurden zwei hohe Schlote einmal in der Apokalypse und in im Friedhof der Kuscheltiere erklettert, wo ebenfalls ein paar Meter zur Gesamtlänge hinzugekommen sind.

Auch waren wir 2016 in dem Unterwasserbereich vom Blautopf aus aktiv und konnten längere Tauchgänge in die Stirnhöhle und auch in den schwarzen Kamin unternehmen. In beiden Unterwasserbereichen konnte man fortsetzungsmöglichkeiten finden, die aber bedingt durch den anspruchsvollen und langen Tauchgang noch nicht bearbeitet worden sind. Aber auch hier wird sicherlich in den kommenden Monaten weitere Tauchvorstöße stattfinden.

 

Sonstige Neuigkeiten und Aktionen 2016

Seit Anfang April haben wir in der Blauhöhle ein automatisches Aufnahmesystem für Fledermausrufe installiert. Die Ultraschalllaute der Fledermäuse werden in Echtzeit mit weiteren Umgebungsdaten auf einer SD Karte aufgezeichnet. Eine spezielle Software hilft später bei der Artbestimmung und der weiteren Verarbeitung der gewonnenen Daten. Das Gerät kann mit Zusatzakkus über mehrere Wochen autark arbeiten. Der BatLogger befindet sich zur Zeit im Bereich „Stairway to Heaven“. Mal hören was da so fliegt!

 

Copyright ARGE Blautopf 2015